Caroline und Feibusch Klag

Sie wurde am 4. Februar 1889 als Caroline Posament in Lemberg geboren, er am 20. Dezember 1883 in Kortzow bei Lemberg, damals habsburgisch, heute Teil der Ukraine. Sie heirateten 1912 und ein Jahr später kam ihr einziges Kind Oskar zur Welt. Seit 1923 waren Klags in Berlin ansässig. Er benannte sich in Philipp um.
Gemeinsam gründeten sie eine Weinkellerei in der Fehmarner, später in der Lehrter Straße. Auch gehörten ihnen eine Weinhandlung in München sowie Weinberge in Bingen und Bingerbrück.
Die Familie wohnte an verschiedenen Adressen in Moabit. 1929 kauften sie das Haus Krefelder Sr. 7, das sie aber nie bewohnten. 1938 erkrankte Karoline psychisch und kam in eine Klinik bei Potsdam, später in die Jacobysche Anstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz, einer psychiatrischen Klinik, die zur Konzentration von Juden vor der Deportation diente. Noch vor der Deportation ist Frau Klag dort am 21. Januar 1941 gestorben. Ihr Tod wird heute als Euthanasie – als Mord – gewertet.
Feibusch Klag wurde gezwungen, seine Firma aufzulösen und er musste hohe Summen für die Behandlung seiner Frau aufbringen. Sein Haus wurde von der Stadt Berlin zwangsenteignet, wogegen er sich vorübergehend erfolgreich juristisch wehren konnte. Nachdem man ihm in Deutschland alles weggenommen hatte, reiste er noch einmal in die Schweiz, um Geld in der für Carolines weitere Behandlung zu besorgen. 1942 erfolgte seine endgültige Enteignung und er wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Klags Sohn Oskar war rechtzeitig nach England ausgewandert. Er erhielt das Haus 1951 zurück und verkaufte es in den 1950-er Jahren an den langjährigen Mehrheitseigentümer.